Peter Jahn: Wenn Kindersicherheits-Passion zur Profession wird

Kompetent, vernetzt, bekannt

Was der ehemalige Versicherungsangestellte aus reinem Interesse und Fürsorglichkeit seinen eigenen Kindern gegenüber begann, hat sich bald zu Beruf und Berufung entwickelt. Längst ist der Wiener Peter Jahn durch seine einzigartige Kompetenz, sein enormes Fachwissen und seine weitreichenden Kontakte DER Experte in Sachen Kindersicherheit im deutschsprachigen Raum.

Unter dem Dach der CAP-Kindersicherheit GmbH (Children Accident Prevention), Österreichs führender Agentur in Sachen mobiler Kindersicherheit, entwickelte und verantwortet Peter Jahn renommierte und bekannte Workshops wie den AUVA Radworkshop oder das AUVA CoPilotenTraining. Er hält Vorträge und leitet Schulungen, berät politisch Verantwortliche oder die Industrie, kurzum „den Peter Jahn kennt man“.

„Ich war damals auch nicht g’scheiter“

Es war Mitte der 80er, als ihn seine damalige Freundin bat, ihre einjährige Tochter abzuholen. Peter Jahn erstand einen gebrauchten Kindersitz, leider ohne Befestigungsgurte, und suchte deswegen den Autohändler seines Vertrauens auf. Dieser, bei dem er kurz zuvor ein Lederlenkrad für sein 45 PS-iges Auto gekauft hatte, öffnete Peter Jahn die Augen: „Vor einer Woche haben Sie ein sündteures Lederlenkrad für Ihr Auto gekauft und jetzt wollen Sie Ihrer Tochter nicht mal einen neuen Kindersitz kaufen?“

Der Händler verkaufte Peter Jahn keine Ersatzgurte, sondern den damals Nonplusultra-Autokindersitz. „Ich war sehr naiv und auch nicht viel g’scheiter als andere Eltern“, erinnert sich Peter Jahn. „Ich hätte locker Geld ausgegeben, um meine 45 PS-Kutsche noch eleganter um die Kurve zu driften, aber beim Kindersitz hätte ich mich beinahe für einen gebrauchten entschieden!“

Bei der Montage des Kindersitzes erlebte Peter Jahn seine „zweite Pleite“. Als aktiver „Lego-Anwender“ ging er davon aus, den „Römer Peggy“ intuitiv montieren zu können – doch der Römer Peggy und Jahns Freundin, die sich zwischenzeitlich die Montageanleitung durchgelesen hatte, belehrten ihn eines Besseren. Die korrekte Montage funktionierte erst dann, als sie alle Anleitungsschritte befolgt hatten. „Das braucht man natürlich als Mann“, erinnert sich Jahn schmunzelnd, „dass man von der späteren Frau zurechtgewiesen wird.“

Aber bitte mit Helm!

Auch „Der Radworkshop – das Original“ basiert auf eigenen Erlebnissen. Als Organisator des „Rad-Helm-Spiel-Festes“ kaufte Jahn in den 90er Jahren für diese Veranstaltung Helme, zu einer Zeit, als von Helmpflicht keine Rede war. Peter Jahns Kinder hingegen – die zwar von Sportarten über Abenteuerausflüge alles ausprobieren durften, aber immer „safe sein mussten“ – konnten davon ein Lied singen. „Ich wusste ja, was passieren kann. Es gab damals schon gut dokumentierte Fälle von Schädelhirnverletzungen bei Kindern und kleine Wachkoma-Patienten aufgrund von Fahrradstürzen ohne Helm – das wollte ich meinen Kindern ersparen. Schutz und Sicherheit standen immer zuoberst.“

„Der lässt sich nicht kaufen“

Seine Erfahrungen führten Jahn zu seinem Job, zu seiner Lebensaufgabe. Ob es die Entwicklung des Radübungsparcours war, der (natürlich weiterentwickelt) bis heute erfolgreich im AUVA-Radworkshop eingesetzt wird, oder die zahlreichen Sicherheits-Broschüren, Schulungen und Vorträge, die Jahn rund um das Thema Autokindersitz oder Radfahren verantwortet. Mit Kompetenz, schier unendlicher Geduld und stets einer großen Portion Humor ist es seit Jahrzehnten der Kindersicherheits-Pionier Peter Jahn, der als Vordenker und Schrittmacher, Initiator und Organisator mit Meinungsbildnern, Versicherungen, Vereinen und Verbänden ebenso intensiv zusammenarbeitet wie mit Industrie, Handel, Ministerien oder auch Privatpersonen.

Sein übergeordnetes Ziel? – Das Bewusstsein der Eltern und Verantwortlichen zu schärfen. Dass diese den Lebensraum der Kinder so gestalten, dass er nicht tödlich ist. Und dass dies mit ein wenig Wissen, Verantwortung und dem ein oder anderen Workshop sehr simpel möglich ist, erfahren Sie am besten selbst bei einem Vortrag, einer CAP-Broschüre oder im direkten Interview mit Peter Jahn.

Wordrap

Peter Jahn im Wordrap (durchaus herausfordernd)

Wenn ich morgens aufwache … möchte ich gern einen wirklich spannenden Tag erleben.
Early Bird oder Nachteule? Je nachdem, was gerade notwendig ist.
Verzichten möchte ich niemals auf … Schokolade.
Wenn ich selbst Rad fahre, dann … habe ich die allergrößte Freude an kniffligen Fahrsituationen. Wenn‘s ein bisserl bergig ist oder ein bisserl rutscht und ich schaue, wie sehr ich mich spür, dann empfinde ich Spaß.
Ich entspanne am besten … beim Holz hacken.
In meinem Kühlschrank befindet sich … immer Joghurt.
Sonntagnachmittag findet man mich am ehesten … lesend oder bereits auf der Anreise zu einem Job, der montags beginnt.
Zu Fuß oder mit dem Rad? Ganz klar mit dem Rad.
In meiner Werkstatt befindet sich … sehr viel hochwertiges Werkzeug. Wenn etwas mit dem richtigen Material und Werkzeug funktioniert, das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Anziehend finde ich … Menschen, die für eine Sache brennen und so wie ich etwas aus Leidenschaft tun.
Analog oder digital? Analog.
Mein erstes Rad war … ein umgebauter Puky-Roller.
Ich brauche mein Fahrrad, weil … das meinen Gelenken und meinem Körper guttut. Das ist ein Bauchfettreduzierer!
Meine Mutter und mein Vater sagten immer … Du wirst scho‘ sehen! (Mutter) Na, das wird sicher noch teuer! (Vater)
Urlaub am Meer oder am See? Beides, Hauptsache Wasser.
Ich würde niemals … nie sagen.
Meine größte Tugend ist … Geduld. Ich kann warten, mich lange mit Menschen oder Dingen beschäftigen und finde irgendwann den richtigen Zugang.
Der Radworkshop ist für mich …ein Ort der SelbstERFAHRung. Wir schauen, was das Kind kann. Wir wissen, was es können sollte und schaffen Möglichkeiten festzustellen, was es wirklich kann.
E-Bike oder Mountain-Bike? Derzeit lieber E-Bike, ich bin geläutert.